Nach dem Frühstück wieder mal schnell zur Tanke, Sprit, Captain Morgan und Wasservorräte aufgefüllt. Danach ging es weiter Richtung Sossusvlei, Stecke heute waren 380 Km.
Kurz nach Aus begannen dann auch die sogenannten Pads, breite Sand-Schotterpisten. Nach ca. 3 Km kam von Tina die Frage, wann es denn wieder geteerte Straßen geben würde. Keine Antwort.
Die Pads sind wirklich grauenhaft, teilweise sind sie halbwegs normal befahrbar, teilweise ist Sand und Steine so lose dass der Jeep wie auf Eiern fährt und es scheppert als wenn einer mit dem Maschinengewehr auf uns hält und es liegen des Öfteren schöne Klamotten auf der Straße. Damit es auch gar nicht langweilig wird gibt es noch kilometerlange Abschnitte mit Wellblechcharakter und wunderschönen Sandverwehungen. Das alles in bunter Mixtur, mehr als 80 Km/h sind da nicht drinne, das Lenkrad ist mehrmals durchgebissen und Tina hat einen dauerfeuchten Sitz. Respekt, was hier die Autos aushalten müssen … und Tina. Ein VW Golf wäre nach 200 Km reif für die Presse.
Erster kleiner Umweg war die “Landstrasse” D707, es soll Namibias landschaftlich schönste Straßenroute sein und sie war es auch, einfach unbeschreiblich, das landschaftliche Bild. Nach ca. 4 Stunden weiterem Knochenwürfeln machten wir noch einen kleinen Schlenker zum Wüstenschloss Duwisib. Ein etwas verwirrter Deutscher war 1907 der Meinung, mitten in der Namib ein Schloss errichten zu müssen. Groß war die Butze nicht, sah aber irgendwie beeindruckend aus. Beeindruckend liest sich auch der Bauablauf der Hütte.
Nach etwas Kultur und Geschichte, einer “deutschen Bratwurst” und kaltem Guavensaft ging es weiter auf der Wellblech-Schotterpiste. Die Fahrt wurde des Öfteren durch rumlaufende Springböcke oder Oryxe gebremst. Diese blöden Viecher rennen dann ewig vor dem Auto her so das man Angst hat, sie zu Tode zu jagen. Bleibt man stehen bleiben sie auch stehen, natürlich auf der Straße, wo es am schönsten ist. Fährt man wieder weiter geben sie auch Gas, aber immer schön auf der Straße bleiben. Ich glaube, die haben Probleme mit der Sonne.
Endlich haben wir am Straßenrand auch mal ein paar geschlachtete Oryxe gesehen, hab mich immer gefragt wer die ganzen Gerippe wegräumt.
Nach ca. 7h waren wir am schönsten Sandkasten der Welt angekommen, Sossusvlei, mitten im Herzen der Namibwüste.
Auf den 380 Km sind uns noch genau 3 Autos entgegen gekommen, einer davon hatten einen Reifenschaden und überholt wurden wir von keinem. Damit klärt sich auch der extrem wichtige Wasservorrat für 2 Tage, den man immer dabei haben sollte. Fast die gesamte Strecke hatten wir kein Handynetz, also nix mit gelben Engel. Man muss einfach warten bis einer vorbei kommt … und die Sonne brennt, laufen kann man da knicken.
Die Lodge war wunderschön. Unser Chalet war eine auf Pfählen gebaute Holzhütte mit Strohdach, der Terrassenblick ging raus in die Weite der Namib. Nicht so schön: es gab keinerlei Internet/Handynetz und viel schlimmer: kein kaltes Wasser. Der blaue Hahn war heißes Wasser, der Rote ganz heißes Wasser. Der Wassermonteur hatte wohl das selbe Problem wie die Straßenviecher.
Tina musste ich zum Chalet trage und damit war eine klitzekleine Wüstenbesichtigung für den Abend gestorben, also Sundowner auf der Terrasse und über Unmengen an heißem Wasser gefreut.
Sossusvlei – Sossus Dune Lodge, Hardap – erster Tag
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