Heute war ich alleine frühstücken, Tina hat bis um 11:00 Uhr das Kopfkissen vollgesabbert und wollte danach auch Richtung Pool.
Ich habe mich dann auf eigenen Faust auf die Socken gemacht und bin als erstes zu Damara – Museum gefahren. Das Museum ist kein riesiger Klotz, der mitten in der Wildnis steht sondern eher ein lebendes Freiluftmuseum. Dort zeigen die Kollegen vom Stamm der Damara was so den ganzen Tag bei ihnen ab geht. Ich hatte Glück und war komplett alleine. Gleich 3 Stammesmitglieder, davon eine Frau mit blanken Möpsen, nahmen mich und hupften mit mir durch die Wildnis. Als erstes zeigten sie mir wie man früher Feuer machte, heute haben sie auch Feuerzeuge. Ein Stäbchen Holz, ein Klotz mit einer Vertiefung, etwas Sand und … getrocknete Eselsscheisse. Die Eselkacke ist der Stoff den sie zum glühen bringen und dann in einen trocken Grasbüschel schmeißen. Und schon wird´s warm.
Als nächstes kamen ein Haufen Pflanzen gegen allerlei Gebrechen, danach wurde aus ein paar Stöckern eine Falle gebaut. Weiter ging es mit Bierbrauen aus Grassamen. Die Grassamen sammeln übrigens eine Art Termiten und verbuddeln die. Die Jungs mopsen diese dann einfach und brutzeln sich ihr Bier damit. Kaffee machen sie übrigens aus der Wurzel eines Baumes.
Wir machten ein kurze Pause und ich entdeckte beim rumlatschen eine kleine Schlange in einem Felsspalt, die erste, die ich hier zu Gesicht bekam. Knipse raus und Schlangi schnell mal verblitzt als einer der braungebrannten Kollegen laut schrie und mich vom Objekt meiner Begierde wegriss. Nix gut, macht aua, sagte er. Den Namen nannte er mir auch, später habe ich dann erfahren das es eine Puffotter war.
Später zeigten sie mir noch ein Spiel mit Steinen, begriffen habe ich es allerdings nicht. Muss ich mich nochmal schlau machen, sah echt interessant aus.
Nach fast 2 Stunden echt genialer Führung durch den Busch und die früheren Lebensweise der Damara bin ich dann weiter zum Brandberg und den Orgelpfeifen.
Zurück in der Lodge noch schnell zu Tina in den Pool gesprungen und um 16:00 Uhr ab auf Safari. wir hatten mal wieder Glück und waren mit unserem Guide Jaffer und seinem 1930 gebauten Safarimobil alleine. Das Teil hat nicht mal Blinker gehabt. Wir wollten Elefanten suchen und dann noch auf den Berg, einen Sundowner nehmen.
Nach fast 1,5h Elefantenkacke und –spuren folgen haben wir dann auch eine schöne Herde Dickhäuter vor die Nase bekommen. Es waren insgesamt 19 Tiere, davon 2 Babys. Unser Guide musste des Öfteren den Motor anlassen und zurück setzen weil grade die Elefantenmamas unseren Besuch nicht so lustig fanden. Da wird einem schon komisch wenn so einen Tonne mit festem Schritt auf das Auto zu kommt. Keine Ahnung, was passiert wenn der Motor mal nicht anspringt.
50 Meter von ihrem Fressplatz entfernt lagen viele Elefantenknochen und ein Schädel. Plötzlich bewegte sich fast die gesamte Herde zu den Knochen und spielte bestimmt 15 min mit Knochen und Schädel. Es war bestimmt kein “spielen”, unser Guide sagte, der verstorbene Elefant hätte zu ihrer Gruppe gehört.
Dann ging es weiter Richtung Sonnenuntergang, unterwegs zeigte er uns noch ein paar Pflanzen und andere Kuriositäten.
Sundowner auf dem Berg, den Guide beim Bier noch mit blöden Fragen genervt und ab, zurück in die Lodge.
Abendessen, Captain Morgan Cola, das hier geschrieben und husch husch, morgen geht es Richtung Etosha, die eigentlich letzte Station unserer Reise.
Twyfelfontein / Khorixas – zweiter Tag
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