Nuwara Eliya

Langsam bricht die letzte Woche unseres Urlaubes an. Wir sind im Land des Tee´s und haben noch nicht sehr viel davon gesehen, mal von den unzähligen Litern als Getränk abgesehen. Der Tee schmeckt hier wirklich sehr gut wobei es wahrscheinlich eher an der Zubereitung liegt denn der hier produzierter Tee wird fast komplett für den Export genutzt.
Bescheuerterweise wären wir von Kandy mit ein oder zwei Autostunden schon fast im Teegebiet aber wir sind ja aus diese Region vor ein paar Tagen überhastet gleich komplett rausgefahren. Um also wieder dahin zu kommen bedarf es einer unentspannten, sechsstündigen Autofahrt mit vielen lebensmüden Zugekifften, massenhaften TukTuks, Kamikazebussen, Kühen, Wasserbüffel und sonstigen Quatsch auf einer einspurigen Straße. Ich hatte keine Bock darauf, also haben wir uns einen Guide mit Auto für diesen Zweitagestrip genommen.
Morgens um 6:00 Uhr sind wir Richtung Hochland aufgebrochen. Ich konnte endlich mal aus dem Fenster schauen was ja als Autofahrer nicht mal ansatzweise möglich ist. Hier wird definitiv nicht eine einzige Whatsapp- oder FB Nachricht während der Fahrt geschrieben. So irre hier auch gefahren wird, zum telefonieren halten sie alle an.
Wir kommen durch viele kleine Ortschaften, in der Regel hören die Häuser kaum auf und man bemerkt den nächsten Ort gar nicht. In den Orten bzw. die Strasse entlang stinkt es generell mal mehr oder weniger nach faulem Obst und am schlimmsten: nach verbranntem Plastik. Die Jungs haben ein mittelschweres Müllproblem, und davon sehr viel Plastik. Wo sie stehen und gehen lassen sie ihren Müll fallen, alle ein bis zwei Tage wird ein bisschen zusammen gekehrt und dann der kleine Haufen angezündet. Dementsprechend kokeln viele kleine Müllhaufen in den Orten lustig vor sich hin, machen schönen Schwarznebel und den Räucherstäbchen an den Buddha-Statuen Konkurrenz. Ein widerlicher Gestank, dem man nicht mal entkommen kann. Dazu kommen dann noch die Kamikaze-Busse mit ihren Schiffs-Dieselmotoren, natürlich ohne jeglichen Filter, die Massen an 2-Takt TukTuks und die LKWs, auch alle mit Schiffsmotoren der 20ziger. Rauchen war gesünder.
Gegen 14:00 Uhr sind wir im Hochland um Nuwara Eliya angekommen. Die Tempel haben sich verändert, hier leben sehr viele Hindus. Das sind meistens Gastarbeiter aus Indien, die auf den Teefeldern oder –fabriken arbeiten.
Es ist schon ein krasser Weg vom Teestrauch bis in meine Tasse. Wir bekamen eine wirklich interessante Führung in der Teefabrik Mackwoods Labookellie. Die Teesträucher sind ca. 1,30 hoch und nur die obersten 2 Blätter werden von den Teepflückerinnen geerntet, das allerdings einmal pro Woche. Die Mädels müssen ca. 25 Kg pro Tag ernten, damit oft noch zu sehr weit entfernten Wiegestation laufen und bekommen dafür ca. 1000 Rupien, also 6,60€ (800 Rupien sind im Urlaubsgebiet 2 frische Ananas-Säfte oder 7 Liter Benzin).  Die Umwandlung der Blätter in fertigen Tee dauert einen Tag. Nach dem trocknen, rollen,schneiden, fermentieren,sortieren … werden aus 25Kg Blättern 5 Kg Schwarzer Tee. Weisser Tee wird hier auch hergestellt, wurde aber nur kurz angerissen. Dann wurden wir noch über die verschiedensten Qualitätsstufen wie OP, BOP, BOPF usw. aufgeklärt. Zum Abschluss gab es natürlich einen ordentlichen Hochlandtee mit anschließendem Werksverkauf, war wirklich lecker.

Auf dem Weg nach Nuwara Eliya Hindutempel einer der vielen LKW, fast alle sind wahninnig bunt ersten Teefelder der Region Nuwara Eliya Teefelder Wasserfall bei den Teefeldern Teefelder Mackwoods Labookellie - erste Trocknung der Bätter (7h) Mackwoods Labookellie - Sortierung, Schneiden und weiteres Sortieren der Blätter Mackwoods Labookellie - Fermentierung alle Schritte nochmal im Klartext Tea for two unser Guide das kontrollierte oder auch unkontrollierte Abfackeln von Müll, vor allem Plaste

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