… und fertig vorbereitet

Die internationalen Führerscheine sind da und das Navi ist auf Afrika gestellt. Leider sind lange nicht alle Lodges bzw. Straßen in dem Navi vorhanden so das ich mir noch die puren GPS-Daten raussuchen musste, damit sollte aber hoffentlich alles glatt gehen – zur Not haben wir noch einen analogen Kompass bei. Dann habe ich mir wirklich mal die Zeit genommen und die Bedienungsanleitung der Kamera gelesen, viel hat es aber nicht gebracht. Man muss sich wahrscheinlich die meisten Funktionen in praktischen Übungen erarbeiten, ist halt wie Biologie 8. Klasse.
So, bleibt eigentlich nur noch Taschen packen … und beten, dass die Deutsche Bahn nicht streikt oder etwas Schnee fällt.
Vergessen werden wir sowieso irgend etwas, also brauchen wir auch gar nicht versuchen, nichts vergessen zu wollen.

Kleiner Nachtrag: Tina hat doch keinen internationalen Führerschein bekommen aber zumindest bekam sie eine kleine Führung durch die heiligen Räume des Bürgeramtes und konnte sich mit der elektronischen Wartenummertafel vertraut machen. Für den internationalen Führerschein benötigt man einen Karten-Führerschein, Tina hat leider nur eine Erlaubnis zum Fahren.

 

Ab zum Ursprung der Menschheit

So, geht los, und wie immer mit dem mulmigen Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Das wird sich allerdings in den nächsten 3 Wochen aufklären.
Trotz Aufregung haben wir gut geschlafen, Kaffee und ein leckeres Stück Käsetorte geschnappt und ab zum Ostbahnhof.
Von dort mit dem Zug nach Ff a.M.  Wir haben lieber einen Zug früher genommen, der Wetterfrosch hat für heute leichte Bewölkung angesagt.
Ist schon sehr lange her, das ich Zug gefahren bin. Da stand auf den Wagen noch etwas von Deutscher Reichsbahn und Kaffee gab es in der Mitropa. Das Teil nennt sich jetzt Bordrestaurant, die Kaffeemaschine ist aber anscheinend noch die Alte.  Raucherabteil fehlt auch irgendwie.DSCN0001_20151228 067-
Der Flughafen Frankfurt a.M. ist … krank. Es ist ein derart riesiges Gelände mit unzählbaren Gates und Terminals, nicht normal. Allerdings ist wirklich alles super ausgeschildert. Wir haben ohne Probleme direkt vom Frankfurter Hbf. bis zu unserem Gate gefunden ohne einmal nachfragen zu müssen.
Der Flieger von Air Namibia ist der Hammer, Hightech vom Feinsten, hätte ich im Leben nicht erwartet und ich habe keine/kaum Vorurteile, das Unterhaltungsprogramm gleicht einer Videothek. Dann gab es ein Reisepaket mit Decke, Kissen, Socken, Zahnbürste, Zahnpasta, Augenklappe, Ohrstöpsel, Kopfhörer, Kugelschreiben, Papier, Kaugummi, Bonbon, Lippenbalsam und Kamm – und wir haben nur Economy gebucht. Also unterm Strich alles schick wenn diese blöde Kiste nicht 10,5h fliegen müsste.

Windhoek

Irgendwie ging der Flug recht schnell vorbei, trotz allem waren wir gut 21h unterwegs.
In Windhuk angekommen dauerte Passkontrolle, Gepäck, Mietwagen, Telefonkarten und Geld tauschen auch noch gut 2h.  Dann rein in den Rechtslenker und ab zur Lodge. Zwischendurch immer mal mit dem Scheibenwischer geblinkt und allen möglichen anderen Quatsch an dem Auto vertauscht, ansonsten war die Fahrt entspannt und zum Glück waren die Straßen leer. Trotzdem ist der Linksverkehr gewöhnungsbedürftig, abgesehen mal von diesem unübersichtlichen Schlachtschiff von Jeep. Kurz hinter dem Flughafen haben wir auch schon die ersten Affen am Straßenrand gesehen und irgendein großer, komisch laufender Vogel rammelt quer über die Straße, ein Strauß war es nicht.
Die Lodge, The Elegant Guesthouse, ist wunderschön. Kurz die Klamotten ausgeladen und weiter zum Shoppen, das allernötigste wie Wasser, Campingstühle, Kerzen, Holz, Moskitozeug usw. eingekauft damit es an nächsten Tag stressfrei Richtung Wildnis gehen kann. In Windhoek gibt es einen gut sortierten Cymot, nebenan ist gleich ein Supermarkt.
Nach einem kleinen Mittagsschläfchen haben wir noch einen schnellen Blick in Windhuk genommen. Viel gibt es nicht zu sehen, es ist zwar die Hauptstadt aber mit knapp 400.000 Einwohnern recht weitläufig. Die meisten Einwohner verteilen sich auf kleine EFH´s, große Hochhaussiedlungen wie Marzahn gibt es dort nicht. Besondere Gemäuer gibt es auch kaum, es ist mehr eine Ansammlung von kleinen bis mittleren Häusern und Hütten.  Wir waren am Nationalmuseum und der aus Kolonialzeit stammenden Christuskirche, leider hat es auch noch geregnet. Abends waren wir noch in joe’s beer house, ein riesiger, voll abgefahrener Biergarten. Joe’s beer house ist in Windhuk wohl Pflichtbesuch und die paar anderen Sehenswürdigkeiten werden wir uns noch am letzten Tag reindrücken.


Tina am Raumschiff Enterprise
unssere Logde in Windhoek - The Elegant GuesthouseNationalmuseum - WindhoekChristuskirche - Windhoek joe's beer house, geiler Biergarten mit lecker Essen- Windhoek

Mariental

Mama Lu hat uns heute morgen herzlich verabschiedet und wir sind nach Mariental aufgebrochen.
Ich musste gestern übrigens noch das erste Tier in Namibia töten, laut Tina war es eine riesige schwarze Witwe wobei das Vieh wirklich groß war.
Die Straße nach Mariental ist noch geteert und fährt sich gut, aufregendes gab es eigentlich nicht wobei die Landschaft und die extreme Weite schon beeindruckend ist. Um so weiter wir von Windhoek kommen um so weniger Verkehr gibt es, mittlerweile grüßen sich selbst die Autofahrer . Für die 260 Km haben wir 3,5h mit einem Zwischenstopp an der Autobahnraststelle gebraucht.

Die Lodge in Mariental ist malerisch mitten in den Busch gezimmert, irgendwo im Niemalsland. Das Zimmer ist, wie auch schon in Windhoek, wunderschön. Direkt an der Lodge ist ein Wasserloch und gegen Nachmittag kam zuerst Robert, der Hausrasenmäher. Cooles Teil, werde ich mitnehmen. Dörte ist raus.
2h vor Abendbrot sind wir dann zu unserer ersten Mini-Safari an den Rand der Kalahari aufgebrochen und hatten, vom einsetzenden Regen mal abgesehen, echt Wahnsinnsglück. Wir bekamen aus nächster Nähe Zebras, Oryxe, Springböcke, eine Nashornfamilie, eine Giraffe und diverse Kleinviecher der unteren Nahrungskette  zu sehen.
Von den Oryxen dürfte jetzt eines fehlen, es gab Abends Oryxburger, echt lecker das Tierchen.
Wie schon in Windhoek gehen auch hier die Lichter um 21:00 Uhr aus und die Bar hat zu, wir sitzen mit einem kühlen Windhoek Lager mittlerweile alleine und schauen den Oryxen am Wasserloch zu, keine 20m entfernt von uns, Robert ist auch wieder da. Es gibt übrigens keinen Zaun zwischen uns, Robert und den leckeren Oryxen.  Morgen geht es dann weiter nach Keetmanshoop, vielleicht bekommen wir hier endlich mal einen schönen Sonnenuntergang zu sehen.
von Windhoek nach Mariental - Autobahnraststellevon Windhoek nach Mariental - Autobahnraststelle Gastronomiebereichvon Windhoek nach Mariental - unendliche Weite und kein Mensch weit und breit - Straase B1African Safari Lodge - MarientalAfrican Safari Lodge - MarientalAfrican Safari Lodge - Robert, der HausrasenmäherAfrican Safari Lodge - Robert bei der ArbeitAfrican Safari Lodge - Tina auf Safari, unser erstes game Drive.African Safari Lodge - Game DriveAfrican Safari Lodge - Game DriveAfrican Safari Lodge - Game Drive - MarientalAfrican Safari Lodge - Game Drive MarientalAfrican Safari Lodge - Game Drive MarientalAfrican Safari Lodge - abends dirkt vor unserer Terasse.