Kandy

Der Tag begann mit einer kleinen Bootstour am Fluss bei unserer Unterkunft. Momentan ist Trockenzeit was man sehr gut am Flusshang erkennen kann, während des Monsuns soll der Fluss locker 30m höher liegen.
Kandy und sein “Zahntempel” ist Pflicht, also nix wie. In Kandy haben wir das Auto entnervt abgeparkt und sind die letzten Meter mit dem TukTuk zum Zahntempel gefahren, der Verkehr in der Stadt setzt dem allgemeinen Verkehrschaos noch richtig einen drauf.  Der richtige Name des Tempels ist Sri Dalada Maligawa, hier soll der linke Eckzahn von Buddha liegen. Zuerst hatte mich etwas gewundert, hier rennen sehr viele Leute mit sehr wenigen Zähnen rum aber das hat nix mit dem Eckzahn von Buddha zu tun.
Zu sehen bekommt man den Eckzahn Buddhas nur zu diversen Anlässen, wir waren keiner dafür. Es waren Himmel und Menschen da, fast das selbe Chaos wie auf der Straße. Im übrigen müssen Ausländer ordentlich Eintritt bezahlen, Einheimische haben ihn frei. In D wäre es wahrscheinlich genau umgedreht. Tina hat der Tempel gar nicht gefallen, sie hatte richtig prunkvolle Tempel in Erinnerung, dieser ist anscheinend keiner davon.
Abends half Tina noch beim kochen, es gab unter anderem Reisnudeln. Fast das gesamte Essen stellt unsere Herberge aus eigener Produktion her, es gibt Kühe, Hühner und Schafe, Früchte und Gewürze wachsen in der Umgebung. Das Essen in Tamarind Gardens ist sehr gut, der Rest leider nicht. Die Betten sind wahnsinnig klein, ein Stein als Kopfkissen, nur kaltes Wasser und nicht mal einen Schrank. 2 Nächte ohne vernünftigen Schlaf reichen für eine Abreise, also am nächsten Tag wieder rein ins Auto und 260 Km mit ganz vielen Irren auf der Straße verbracht. Obwohl die letzten 100Km Autobahn war haben wir doch gut 7h für die komplette Strecke gebraucht, der Tag war also hin. Aufgeschlagen sind wir in Unawatuna, ca. 5Km von Galle entfernt.

Schönes Foto, aufgenommen bei der Unterkunft in Tamarind Die Wasserkante bei Monsun ist gut zu erkennen hinter dem Vorhang soll das Objekt der Begierde liegen Tempelanlage Statuen von Buddha im Zahntempel Affen bei herumlungern in Kandy

Unawatuna

ist ein kleineres Urlaubsörtchen, ca. 5 Km von Galle entfernt und direkt an der Südküste. Unser Hotel, das Nooit Gedacht Hotel, ist ein altes, aus niederländischen Kolonialzeiten stammendes Herrenhaus mit diversen Anbauten. Eigentlich alles gut, an manchen Stellen merkt man die Kolonialzeit noch etwas und beim Frühstück wäre auch noch was drinnen. Den ersten Tag in Unawatuna haben wir zum ausgiebigen gammeln und rumfaulen genutzt um uns am zweiten Tag ausgeruht mit dem TukTuk nach Galle zu begeben.
Erster Stopp war der örtliche Fischmarkt, ein Eldorado um das Frühstück los zu werden. Danach gab es Kultur im Museum, schlendern, das Frühstück wieder auffüllen, wieder Kultur und Eis. Abschluss war ein Postamt, an dem noch teilweise die Spuren des Tsunami zu sehen waren. Laut Auskunft vom Museum wurde Galle und der komplette Küstenstreifen 2Km landeinwärts überflutet, nur die Festung selber hat standgehalten.  Abends dann zurück und den Dritten wie den ersten Tag verbracht.

Fischmarkt bei Galle Fischer beim Netze einholen Steinschleifer beim Historischen Museum Historisches Museum Festung Galle auf der Festungsmauer Fort Galle Festungsmauer Pizzaladen, knapp daneben TukTuk, Eis und Tina Festungs - Waran Blick von der Festung auf den Footballplatz Skelett eines Wales im Naturkundemuseum Galle Aufklärung über den Tsunami 2004 Postamt in Galle

Nuwara Eliya

Langsam bricht die letzte Woche unseres Urlaubes an. Wir sind im Land des Tee´s und haben noch nicht sehr viel davon gesehen, mal von den unzähligen Litern als Getränk abgesehen. Der Tee schmeckt hier wirklich sehr gut wobei es wahrscheinlich eher an der Zubereitung liegt denn der hier produzierter Tee wird fast komplett für den Export genutzt.
Bescheuerterweise wären wir von Kandy mit ein oder zwei Autostunden schon fast im Teegebiet aber wir sind ja aus diese Region vor ein paar Tagen überhastet gleich komplett rausgefahren. Um also wieder dahin zu kommen bedarf es einer unentspannten, sechsstündigen Autofahrt mit vielen lebensmüden Zugekifften, massenhaften TukTuks, Kamikazebussen, Kühen, Wasserbüffel und sonstigen Quatsch auf einer einspurigen Straße. Ich hatte keine Bock darauf, also haben wir uns einen Guide mit Auto für diesen Zweitagestrip genommen.
Morgens um 6:00 Uhr sind wir Richtung Hochland aufgebrochen. Ich konnte endlich mal aus dem Fenster schauen was ja als Autofahrer nicht mal ansatzweise möglich ist. Hier wird definitiv nicht eine einzige Whatsapp- oder FB Nachricht während der Fahrt geschrieben. So irre hier auch gefahren wird, zum telefonieren halten sie alle an.
Wir kommen durch viele kleine Ortschaften, in der Regel hören die Häuser kaum auf und man bemerkt den nächsten Ort gar nicht. In den Orten bzw. die Strasse entlang stinkt es generell mal mehr oder weniger nach faulem Obst und am schlimmsten: nach verbranntem Plastik. Die Jungs haben ein mittelschweres Müllproblem, und davon sehr viel Plastik. Wo sie stehen und gehen lassen sie ihren Müll fallen, alle ein bis zwei Tage wird ein bisschen zusammen gekehrt und dann der kleine Haufen angezündet. Dementsprechend kokeln viele kleine Müllhaufen in den Orten lustig vor sich hin, machen schönen Schwarznebel und den Räucherstäbchen an den Buddha-Statuen Konkurrenz. Ein widerlicher Gestank, dem man nicht mal entkommen kann. Dazu kommen dann noch die Kamikaze-Busse mit ihren Schiffs-Dieselmotoren, natürlich ohne jeglichen Filter, die Massen an 2-Takt TukTuks und die LKWs, auch alle mit Schiffsmotoren der 20ziger. Rauchen war gesünder.
Gegen 14:00 Uhr sind wir im Hochland um Nuwara Eliya angekommen. Die Tempel haben sich verändert, hier leben sehr viele Hindus. Das sind meistens Gastarbeiter aus Indien, die auf den Teefeldern oder –fabriken arbeiten.
Es ist schon ein krasser Weg vom Teestrauch bis in meine Tasse. Wir bekamen eine wirklich interessante Führung in der Teefabrik Mackwoods Labookellie. Die Teesträucher sind ca. 1,30 hoch und nur die obersten 2 Blätter werden von den Teepflückerinnen geerntet, das allerdings einmal pro Woche. Die Mädels müssen ca. 25 Kg pro Tag ernten, damit oft noch zu sehr weit entfernten Wiegestation laufen und bekommen dafür ca. 1000 Rupien, also 6,60€ (800 Rupien sind im Urlaubsgebiet 2 frische Ananas-Säfte oder 7 Liter Benzin).  Die Umwandlung der Blätter in fertigen Tee dauert einen Tag. Nach dem trocknen, rollen,schneiden, fermentieren,sortieren … werden aus 25Kg Blättern 5 Kg Schwarzer Tee. Weisser Tee wird hier auch hergestellt, wurde aber nur kurz angerissen. Dann wurden wir noch über die verschiedensten Qualitätsstufen wie OP, BOP, BOPF usw. aufgeklärt. Zum Abschluss gab es natürlich einen ordentlichen Hochlandtee mit anschließendem Werksverkauf, war wirklich lecker.

Auf dem Weg nach Nuwara Eliya Hindutempel einer der vielen LKW, fast alle sind wahninnig bunt ersten Teefelder der Region Nuwara Eliya Teefelder Wasserfall bei den Teefeldern Teefelder Mackwoods Labookellie - erste Trocknung der Bätter (7h) Mackwoods Labookellie - Sortierung, Schneiden und weiteres Sortieren der Blätter Mackwoods Labookellie - Fermentierung alle Schritte nochmal im Klartext Tea for two unser Guide das kontrollierte oder auch unkontrollierte Abfackeln von Müll, vor allem Plaste

Nuwara Eliya und Rückfahrt nach Unawatuna

nach einem wirklich entspannten Frühstück sind wir in Richtung Nanu-Oya zum Bahnhof aufgebrochen, wir wollten von dort mit der Eisenbahn bis nach Ella fahren. Der Bahnhof in Nanu-Oya war ja schon mal ein Highlight, gebaut wurde die komplette Eisenbahn im 19. Jahrhundert von den Briten, zu dieser Zeit Kolonialmacht. Die Gleisanlagen, Signaltechnik und das halbe Bahnhofsgebäude waren noch im Ursprungszustand. Für ein Lächeln durfte ich sogar ins Stellwerk und eine Weiche umlegen.
Die Fahrkarten gab es fast geschenkt, dafür sind wir wegen Überfüllung nicht mehr in den Zug gekommen. Der nächste Zug fuhr in 4 Stunden aber leider braucht der Zug für die 60 Km bis nach Ella auch 3 Stunden, war also zeitlich nicht mehr zu schaffen. Schade eigentlich, die Zugfahrt quer durchs Hochland soll schon etwas besonderes sein, wir haben es dann wieder mit dem Auto erledigt. Interessant war noch die Vorbeifahrt am neu gebauten intern. Flughafen Mattala. Der Flughafen ist fertig, wird jedoch so gut wie überhaupt nicht benutzt.

Postamt Nuwara Eliya Einfahrt zum Busbahnhof Nuwara Eliya Hochland-Teefelder bei Nuwara Eliya der Bahnhof von Nanu-Oya Stellwerk von Nanu-Oya hier wird noch jede Weiche ordentlich geschmiert das wäre unser Zug gewesen jedes größere Teefeld hat seinen eigenen Namen leider recht kläglicher Wasserfall, während des Monsuns sieht das hier anders aus Zufahrtstrasse zum intern. Flughafen Mattala